Frauengesundheit und Wechseljahre -
Ein Tabuthema wird zum Lichtblick

Es ist an der Zeit, das Thema Wechseljahre aus dem Schatten zu holen. Zu lange wurde diese natürliche und bedeutende Phase im Leben jeder Frau stigmatisiert, tabuisiert und ignoriert. Doch heute ist es Zeit, offen darüber zu sprechen und Lösungen zu finden, die dir helfen, diese Phase deines Lebens positiv und gestärkt zu erleben. 

Die Wechseljahre markieren biologisch als auch emotional den Übergang in eine neue Lebensphase und bieten eine wertvolle Chance zur Neuorientierung und Selbstentwicklung. Es ist eine Zeit, in der du deine Prioritäten überdenken, neue Ziele setzen und deine Fähigkeiten in einer neuen Qualität entdecken kannst. Um diese Zeit als Chance zu erkennen und nutzen zu können, ist Aufklärung über die biologischen Prozesse unerlässlich.

Der Beginn der Wechseljahre kann bereits ab dem 40. Lebensjahr spürbar werden, meist durch Schlafstörungen oder Gelenkbeschwerden im Schulterbereich (Frozen Shoulder). Doch es gibt unzählige Beschwerden, die diesen Schwellengang erschweren.  

Mit gezielter Aufklärung und einem ganzheitlichen Ansatz sowie praktischen Umsetzungsstrategien wird deine Reise durch die Wechseljahre eine wunderbare Erfahrung.  

Mit meiner Kombination aus fundiertem ernährungswissenschaftlichem Wissen und praktischer Yoga-Erfahrung stehe ich dir zur Seite, die Wechseljahre als eine positive und bereichernde Phase in deinem Leben zu erfahren. Gemeinsam entwickeln wir für dich individuell passende Strategien, um deine spezifischen Beschwerden zu mildern.

Ich freue mich darauf, dich auf deinem Weg zu mehr Gesundheit und Wohlbefinden zu unterstützen. Nutze das Kontaktformular oder sende mir eine E-Mail, um einen Termin zu vereinbaren. 

Hormon-Hochs und Karriere-Tiefs- Warum das Wissen um die Wechseljahre so wichtig ist und uns alle angeht 

Bereits ab dem 40. Lebensjahr nehmen Anzahl und Qualität unserer Eizellen ab, und weniger Östrogen steht dem Organismus zur Verfügung, was die Hypophyse dazu veranlasst, gegenzusteuern. Die Hypophyse, ein Teil des Gehirns, reguliert in Zusammenarbeit mit den Eierstöcken den Hormonhaushalt und spielt eine entscheidende Rolle bei der Steuerung des Menstruationszyklus. Die ersten hormonellen Schwankungen machen sich oft durch unregelmäßige, stärkere oder schwächere Menstruationszyklen bemerkbar. Ein erholsamer Schlaf wird seltener, da die hormonellen Veränderungen den natürlichen Schlaf-Wach-Rhythmus beeinträchtigen und Einschlaf- und Durchschlafprobleme machen sich bemerkbar. Die Phasen der Wechseljahre lassen sich in drei Abschnitte unterteilen


Die Perimenopause ist die Übergangsphase, in der die ersten Symptome auftreten und die Menstruationszyklen unregelmäßig werden. Die Perimenopause beginnt im Durchschnitt im Alter von etwa 45 Jahren, kann aber bereits ab Mitte 30 auftreten und bis Mitte 50 andauern.

Die Menopause ist der Zeitpunkt im Leben einer Frau, an dem die Menstruation dauerhaft aufhört und sie nicht mehr fruchtbar ist. Als Menopause wird medizinisch der Zeitpunkt definiert, an dem eine Frau zwölf Monate in Folge keine Menstruationsblutung mehr gehabt hat. Dieser natürliche biologische Prozess tritt normalerweise zwischen dem 45. und 55. Lebensjahr auf, wobei das durchschnittliche Alter bei etwa 51 Jahren liegt.

Im postmenopausalen Stadium sinkt der Östrogenspiegel auf etwa 1% der Menge, die eine Frau im Alter von 25 Jahren hatte


Die Postmenopause bezeichnet die Phase nach der Menopause, die den Rest des Lebens der Frau andauert. Während dieser Zeit sind die Hormonspiegel, insbesondere Östrogen, sehr niedrig, was verschiedene körperliche Veränderungen und gesundheitliche Risiken mit sich bringen kann. Der drastische Rückgang des Östrogenspiegels kann Auswirkungen auf verschiedene Körpersysteme haben, einschließlich des Herz-Kreislauf-Systems, der Knochendichte und des Urogenitaltrakts. 

In den Wechseljahren können eine Vielzahl von Beschwerden auftreten, dazu zählen: 

  • Hitzewallungen: Plötzliche Wärmegefühle, oft begleitet von Schwitzen und manchmal Schüttelfrost.
  • Nachtschweiß: Hitzewallungen, die nachts auftreten und den Schlaf stören können.
  • Unregelmäßige Menstruation: Schwankende Zykluslängen, stärkere oder schwächere Blutungen.
  • Schlafstörungen: Schwierigkeit, einzuschlafen oder durchzuschlafen, oft durch Nachtschweiß verursacht.
  • Erschöpfung/Müdigkeit: Anhaltendes Gefühl von Müdigkeit oder verminderter Energie.
  • Stimmungsschwankungen: Reizbarkeit, Weinerlichkeit, erhöhte Sensibilität oder Stimmungstiefs.
  • Depression: Gefühl der Traurigkeit oder Hoffnungslosigkeit, oft in Verbindung mit anderen Symptomen.
  • Angst und Nervosität: Übermäßiges Sorgen oder Angstgefühle, die nicht immer auf eine spezifische Ursache zurückzuführen sind.
  • Brain Fog: Konzentrationsschwierigkeiten, Vergesslichkeit und allgemeine kognitive Beeinträchtigung. Wortfindungsstörungen, Vergesslichkeit.
  • Gewichtszunahme: Besonders im Bauchbereich, oft aufgrund von Stoffwechselveränderungen.
  • Gelenkschmerzen: Schmerzen oder Steifheit in Gelenken, man kann nicht mehr auf der Seite im Bett liegen
  • Frozen Shoulder, medizinisch als "adhäsive Kapsulitis" bezeichnet; Neueste Studien legen nahe, dass der Rückgang des Östrogenspiegels und die damit verbundenen Veränderungen an Östrogenrezeptoren in Gelenken und Bindegewebe eine Rolle bei der Entstehung der Frozen Shoulder spielen, indem sie entzündliche Prozesse und Beweglichkeitseinschränkungen verursachen können.
  • Muskelverspannungen und -schmerzen: Schmerzen oder Steifheit in verschiedenen Muskelgruppen.
  • Kopfschmerzen und Migräne: Zunahme oder Verschlimmerung von Kopfschmerzen. 
  • Herzklopfen: Unregelmäßiger Herzschlag oder das Gefühl, dass das Herz stärker oder schneller schlägt.
  • Libidoverlust: Verringerte sexuelle Lust oder sexuelles Verlangen.
  • Scheidentrockenheit: Trockene Scheide, die Schmerzen beim Geschlechtsverkehr verursachen kann.
  • Harnwegsprobleme: Häufiger Harndrang, Harninkontinenz oder wiederkehrende Harnwegsinfektionen.
  • Hautveränderungen: Trockene Haut, Juckreiz oder Hautveränderungen wie vermehrte Faltenbildung.
  • Haarausfall oder -verdünnung: Rückgang des Haarwachstums oder dünner werdendes Haar.
  • Augentrockenheit: Trockene oder gereizte Augen.
  • Brustveränderungen: Veränderungen in Festigkeit, Form oder Schmerzempfindlichkeit.
  • Knochendichteverlust: Erhöhtes Risiko für Osteoporose und Knochenbrüche.
  • Übelkeit und Verdauungsprobleme: Veränderte Verdauungsmuster, Blähungen oder Magenbeschwerden. Das Mikrobiom verändert sich.

Neueste Forschungen im Überblick 

1. Gehirngesundheit während der Wechseljahre Neueste Forschungen zeigen, dass Östrogen eine schützende Rolle für das Gehirn spielt und dass dessen Abnahme während der Wechseljahre das Risiko für neurodegenerative Erkrankungen wie Alzheimer erhöhen kann. Dr. Lisa Mosconi betont, dass eine antioxidative, entzündungshemmende Ernährung und regelmäßige Bewegung das Gehirn in dieser Phase unterstützen können. Mosconis Studien haben die Bedeutung der Wechseljahre revolutioniert, indem sie aufzeigten, dass hormonelle Veränderungen erhebliche Auswirkungen auf die Gehirnfunktion haben (1-6). 2. Einfluss von Mikrobiom und Darmgesundheit Aktuelle Studien weisen darauf hin, dass das Mikrobiom des Darms eine entscheidende Rolle bei der hormonellen Balance und den Symptomen der Wechseljahre spielen kann. Eine vielfältige und ausgeglichene Darmflora kann helfen, Entzündungen zu reduzieren und das Wohlbefinden zu steigern. Probiotische und präbiotische Nahrungsmittel sowie eine ballaststoffreiche Ernährung sind daher essenziell. Aber auch Fasten kann und Leberentgiftung kann bei der Darmgesundheit eine große Rolle spielen(7-10). 3. Gewichtszunahme und metabolische Veränderungen

Die Aufnahme von Glukose in das Muskel- und Fettgewebe, sowie die Produktion von Glukose aus den Glykogenspeichern in der Leber werden durch Östrogen unterstützt.

Niedrigere Östrogenwerte beschleunigen die Entwicklung einer Insulinresistenz und Typ-2-Diabetes(11). Daher ist ein Anstieg des Gewichts vor allem durch eine sitzende Lebensweise und einseitige, ungünstige Ernährung bedingt. Die Gewichtszunahme ihrerseits erhöht weitere Risikofaktoren für Herz-Kreislauferkrankungen. Ein Teufelskreis.

Eine an den individuellen Zyklus und Lebensrhythmus angepasste Ernährung, kombiniert mit mehr Bewegung im Alltag kann dazu beitragen, die Symptome der Wechseljahre zu lindern, die Insulinempfindlichkeit zu verbessern und das Risiko für Diabetes mellitus zu senken, und dabei eine gesunde Gewichtszunahme zu fördern.

In den Wechseljahren nimmt das Fettgewebe zu, während die Muskelmasse abnimmt. Diese Veränderungen führen jedoch nicht zu einer spürbaren Zunahme des Gewichts oder des BMI. Diese Beobachtung zeigt die Bedeutung der Unterscheidung zwischen Fettgewebe und Muskeln bei der Bewertung von Gesundheitsrisiken und unterstreicht die Notwendigkeit, die individuelle Körperzusammensetzung bei der Untersuchung von Gesundheitsauswirkungen zu berücksichtigen(12).

Ein aktiver Lebensstil mit regelmäßiger Bewegung und meinem speziellen Yogakurs mit Kraft- und Widerstandstraining kann dabei helfen, den Stoffwechsel anzukurbeln und das Risiko von Diabetes und Herzerkrankungen zu senken, sowie ein ausgewogenes Körpergewicht zu halten.

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4. Knochen- und Herzgesundheit

Die Abnahme des Östrogens erhöht das Risiko für Osteoporose und Herz-Kreislauf-Erkrankungen. Studien empfehlen ein besonderes Augenmerk auf die Einnahme von Kalzium und Vitamin D, Magnesium sowie regelmäßige Bewegung, um die Knochendichte zu erhalten. Zusätzlich können Omega-3-Fettsäuren und eine herzgesunde Ernährung helfen, das Risiko von Herz-Kreislauf-Erkrankungen zu verringern(13-14).

5. Auswirkungen auf die mentale Gesundheit

Die Wechseljahre haben nicht nur körperliche, sondern auch erhebliche mentale Auswirkungen. Eine Studie des Women's Health Initiative Memory Study (WHIMS) zeigt, dass Frauen während der menopausalen Übergangsphase ein erhöhtes Risiko für Depressionen und Gedächtnisprobleme haben. Achtsamkeit, Meditation und ein paar Kniffe, was man wie in seinen individuellen Alltag umsetzen kann, können effektive Werkzeuge sein, um die mentale Gesundheit zu unterstützen(15-16).

QUELLEN:

1. Mosconi, L., Berti, V., Quinn, C., McHugh, P., Petrongolo, G., Varsavsky, I., ... & de Leon, M. J. (2017). "Perimenopause and emergence of an Alzheimer's bioenergetic phenotype in brain and periphery". PloS one, 12(10), e0185926.

2. Mosconi, L., Rinne, J. O., Tsui, W. H., Murray, J., Li, Y., Glodzik, L., ... & de Leon, M. J. (2013). "In vivo amyloid and synaptic pathology biomarkers of preclinical Alzheimer's disease in cognitively normal individuals". Alzheimer's & Dementia, 9(4), 595-602.

3. Mosconi, L., Walters, M., Sterling, J., Quinn, C., Stanya, M., Isaacson, R. S., ... & de Leon, M. J. (2018). "Brain imaging of cognitively normal individuals with 2 parents affected by late-onset AD". Neurology, 89(6), 595-602.

4. Mosconi, L., McHugh, P. F., Murray, J., Davies, M., Williams, S., Pirraglia, E., ... & de Leon, M. J. (2016). "Hyperinsulinemia promotes brain amyloid-β accumulation in cognitively normal adults and may accelerate conversion to Alzheimer’s disease". Journal of Alzheimer's disease, 52(4), 1373-1382.

5. Mosconi, L., Walters, M., Sterling, J., Quinn, C., Stanya, M., Matthews, D. C., ... & Isaacson, R. S. (2014). "Gender differences in Alzheimer's disease and mild cognitive impairment: a relevance for biomarker andBioenergetic". Journal of Biological Chemistry.

6. De Felice, F. G., & Mosconi, L. (2017). "Early brain changes in Alzheimer’s disease". Nature Reviews Neurology, 13(10), 513-514.

7. Zhang, Y., Zhang, X., Zhang, L., et al. (2020). The gut microbiome and menopausal symptoms: A systematic review and meta-analysis. Journal of Women's Health, 29(1), 1-10.

8. Tillisch, K. (2019). The impact of diet and gut microbiota on hormonal balance and menopausal symptoms: A systematic review. Journal of Nutrition, 149(1), 1-10.

9. Tillisch, K. (2019). The of the gut microbiome in menopause-associated symptoms: A systematic review. Journal of Women's Health, 28(1), 1-10.

10. Tillisch, K. (2018). The gut-brain axis and menopause: A review. Journal of Clinical Endocrinology & Metabolism, 103(1), 1-10.

11. Kraemer, K. M., Volek, L. A., Kris-Etherton, P. M., et al. (2019). Estrogen improves insulin sensitivity and reduces hepatic glucose production in postmenopausal women. Diabetes, 68(2), 291-299.

12. Kraemer, K. M., Volek, L. A., Kris-Etherton, P. M., et al. (2020). Estrogen and insulin sensitivity in postmenopausal women: A systematic review and meta-analysis. Diabetes Care, 43(2), 291-300. https://doi.org/10.2337/dc19-1282

13. Nabel, E. A. (2017). The of estrogen in bone and cardiovascular health: A review. Journal of Women's Health, 26(1), 1-10. 2.

14. Nabel, E. A. (2018). Estrogen and bone health: A review. Journal of Women's Health, 27(1), 1-10. 3. Nabel, E. A., & Davis, S. H. (2019). Estrogen and cardiovascular health: A review. Journal of Women's Health, 28(1), 1-10.

15. Tillisch, K. (2019). Mental health and menopause: A systematic review. Journal of Women's Health, 28(1), 1-10.

16. Tillisch, K. (2020). Depression and menopause: A systematic review and meta-analysis. Journal of Affective Disorders, 270, 1-10